Die GfM-Jahrestagung in Paderborn möchte im nächsten Jahr die *MACHT*frage stellen! Wie sind Macht und Medien verwoben? Welchen Mächten sind wir aktuell, in Zeiten multipler Krisen, besonders ausgesetzt? Wie können wir Ohnmachtsgefühlen begegnen, wie uns selbst ermächtigen, wie machtvolle Bündnisse bilden? Wie spaltet Macht und wie kann sie vereinen? Wie können wir durch Medien und Kommunikation Machtverschiebungen, die menschenverachtende Ideologien gesellschaftsfähig machen wollen, verhindern? Wie kann (Medien)Wissen(schaft) dazu beitragen? Wie hängen Macht und Machen zusammen?
*MACHT* ist dabei ein Thema, das Technologien, Praktiken, Infrastrukturen, Subjekte, Institutionen, Organisationen, Politik und Recht miteinander verbindet und dabei Medien unwillkürlich einschließt. Diese strukturelle Verschränkung sorgt dafür, dass Medien Macht ausüben, indem sie informieren, Wissen festschreiben oder verunsichern, indem sie überzeugen, bilden, die öffentliche Meinung beeinflussen, Identitäten formen und Interessen durchsetzen. Gleichzeitig liegt in ihnen das Potenzial zur (Selbst-)Ermächtigung und Kritik, etwa wenn Medien zum Einsatz kommen, um Entrechtete, Ausgebeutete, Arme und Machtlose zu stärken, also diejenigen, die gesellschaftlich nicht gehört und gesehen werden. Medien – als vierte Gewalt – sind machtvoll und Macht darum medialen Logiken und medialem Wandel unterworfen. Mit der Konferenz wollen wir daher die Macht der Medien und Medien der Macht in den Fokus rücken und diese vor allem unter dem Vorzeichen des digitalen Wandels beleuchten.
Uns geht es dabei nicht allein um MACHT, sondern um *MACHT*. Die Asteriske im Tagungstitel sollen die Anschlussstellen markieren, die Macht immer schon auszeichnen. Sie verweisen auf das Eingebettetsein von Macht in verschiedenste Kontexte und spezifisch auf ihre Verwobenheit mit Medien. Als typografisches Zeichen und Codierung weist das Sternchen-Symbol auf potenzielle Erweiterungen und Leerstellen hin: etwa als Platzhalter in Suchmaschinen (*.pdf), als Zensurzeichen (f***) oder als Sicherheitsmechanismus in der Anzeige von Passwörtern (*****); in Chats dient es der Markierung von Gefühlsäußerungen (*lol*); in Markup erzeugt es Hervorhebungen und damit typografische Hierarchien (*Kursivierung*, **Fettung**); im Text dient es als Fußnotenanker für erweiternde Kommentare; und innerhalb geschlechtspolitischer Diskurse bricht es heteronormative Machtstrukturen. Es ist damit ein leeres und zugleich (macht)volles Zeichen, das wir dem Tagungstitel beifügen wollen, um Anschlüsse zu produzieren.
Daher möchten wir die Fachgesellschaft dazu auffordern, diese Leer- und Anschlussstellen von *MACHT* aus medienwissenschaftlicher Perspektive in den Blick zu nehmen. Mögliche Themen könnten sein, sind aber nicht beschränkt auf:
* MACHTMEDIEN * MEDIENMACHT * MACHT MEDIEN! * HANDLUNGSMACHT * OHNMACHT * MACHTAUSÜBUNG * MACHTERHALT * MACHTDEMONSTRATION * MACHTPRAKTIKEN * GEMACHTHEIT * VERMACHTUNG * ENTMACHTUNG * SELBST/ERMÄCHTIGUNG * GEGENMACHT * MACHTBÜNDNISSE * MACHTSTRUKTUREN * MACHTLOGIKEN * MACHTORGANE * MACHTINSTITUTIONEN * PASTORALMACHT * BIOMACHT * ARBEITER:INNENMACHT * STAATSMACHT * VOLKSMACHT * MILITÄRMACHT * WEHRMACHT * WER MACHT? * WELTMACHT * MACHTZENTRUM * MACHTKONZENTRATION * MACHTGEFÄLLE * MACHTVERSCHIEBUNG * MACHT VON OBEN * MACHT VON UNTEN * MACHTPOLITIK * MACHT POLITIK! * MACHTMOTIVE * MACHTBILDER * BILDMACHT * KAPITALMACHT * MARKTMACHT * BESITZMACHT * BEMÄCHTIGEN * MACHTKAMPF * MACHTWECHSEL * MACHTTEILUNG * MACHTVERTEILUNG * MACHTSPIELE * ALLMACHT * MACHTFANTASIEN * MACHTILLUSION * MACHTVAKUUM * MACHTFORMEN * MACHTFORMELN * WIRKMACHT * WISSEN IST MACHT * MACHTBEZIEHUNGEN * MACHTGEFÜHLE * MACHTGEFÜGE * MACHT GEFÜGIG * MACHTGEIL * MACHTAFFEKT * AFFEKTMACHT * MACHTÜBERGABE * MACHTÜBERNAHME * MACHTSTREBEN * MACHTSTERBEN * MACHTABGABE * MACHTKRITIK * DEUTUNGSMACHT * DATENMACHT * MACHTHUNGER * MACHTVOLL * VOLLMACHT * MACHT WAS! * MACHT WEITER! * MACHT NICHTS. * MACHTLOS * MACHT! LOS!
BEITRAGSFORMATE
Eingereicht werden können Vorschläge in zweierlei Rubriken:
MACHT WAS ALLEINE!
Einzelbeitrag von mindestens einer Person
Zeitfenster gesamt: 30 Minuten
einzureichen: Titel, Abstract (max. 200 Wörter), Kurzbio (max. 150 Wörter)
MACHT WAS ZUSAMMEN!
Gruppenbeitrag von mindestens 3 Personen
Zeitfenster gesamt: 90 Minuten
einzureichen: Titel, Abstract (max. 600 Wörter), Kurzbios der Teilnehmenden (jeweils max. 150 Wörter)
Die Zeitfenster können inhaltlich frei gestaltet werden und beliebig viele Akteur:innen versammeln. Diskussionszeiten müssen eingerechnet werden.
AG Panels können bei der Einreichung gern als solche ausgewiesen werden.
Die Organisator*innen behalten sich vor, ausschließlich männlich* besetzte Panels („Manels“) abzulehnen.
AGen, Kommissionen und Foren innerhalb der GfM registrieren ihren Bedarf für ein Treffen im Rahmen der Konferenz bitte ebenfalls im ConfTool.
Einreichungen sind ab dem 15.01.2025 über ConfTool möglich.
EINREICHUNGS-DEADLINE: 31.03.2025
ANNAHMEBESCHEID: 31.05.2025
TAGUNGSDATEN: 16.09.-19.09.2025
Kontakt
gfm2025@upb.de
Organisation der Tagung
Universität Paderborn
Fakultät für Kulturwissenschaften
Institut für Medienwissenschaften
Warburger Str. 100
33098 Paderborn