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Die Medienkulturwissenschaften haben sich wiederholt mit den Voraussetzungen und Bestimmungen von kultureller, medialer und deshalb immer auch gesellschaftlicher Partizipation auseinandergesetzt. Im Kontext der interaktiven und kollaborativen Neuerungen, die das so genannte „Web 2.0“ (O’Reilly 2005) in der digitalen, mobilen und vernetzten Medienkultur des beginnenden 21. Jahrhunderts nach sich gezogen haben, wurde auch der Diskurs um unterschiedliche Auffassungen von Teilhabe befeuert.
Infolge veränderter technologischer Bedingungen entstehen und entwickeln sich mediale Praktiken, die nicht nur hinsichtlich kreativer kultureller Produktionen und politischer Praxen von Mediennutzer_innen (in intensivierter Form: Fans) virulent werden, sondern auch zunehmend ökonomische Differenzierungsprozesse hervorbringen. Damit sind neben den potenziell neuen auszuhandelnden Machtverhältnissen zwischen den etablierten Medien und ihren Nutzer_innen auch die veränderten Mechanismen gegenseitiger Abhängigkeit oder auch Ausbeutung zu reflektieren.
Diesen Verhältnissen zugrunde liegen verschieden konturierte Konzepte einer participatory (media) culture, die es zu analysieren und zu reflektieren gilt. Die neuen Formen der Medienproduktion, -distribution und -nutzung im Kontext sich immer auch wandelnder Ausprägungen von Teilhabe und Teilnahme erfordern so nicht zuletzt eine kritische Auseinandersetzung mit den theoretischen Ansätzen und methodischen Konzepten der Medienkulturwissenschaften. Dies gilt insbesondere, da die neuen medialen Formen und Interaktionsmöglichkeiten auch die medienkulturwissenschaftliche Praxis selbst beeinflussen und die dort etablierten Arbeitsmuster sowie potenziell auch Hierarchieverständnisse (zu) transformieren (versprechen).
Eine besondere Vorarbeit stellen in diesem Kontext die Perspektiven der Fan Studies dar, die sich bereits in den 1980er Jahren – ausgehend von den British Cultural Studies, aber zunehmend auch der Medien- und Sozialwissenschaft – mit aktivem, transformierend-teilnehmendem und emotional intensiviertem Rezipient_innentum auseinandergesetzt haben. So können doch viele Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Betrachtung von fankultureller Tätigkeit auf aktuelle und generelle Fragen der Partizipation an und in Medien übertragen werden.
Forschungsfelder, Aufgaben und Fragen für die Arbeit innerhalb der AG Partizipations- und Fanforschung lauten wie folgt:
Aktivitäten 2015
Initiator_innen
Dr. Vera Cuntz-Leng
Dr. Sophie G. Einwächter
Dr. Sven Stollfuß