Kurzfristige Verträge, Stellenmangel, schlechte Karriereaussichten, entgrenzte Arbeitszeiten, schlecht bezahlte oder unbezahlte Lehraufträge, Mobilitäts- und Flexibilitätszwang, starke Abhängigkeit von Vorgesetzten, schwierige Vereinbarkeit mit Sorge-Arbeit, Prekarisierung finanziell benachteiligter Personen, permanente Bewährungsproben und Konkurrenzsituationen – die berufliche Situation in der Wissenschaft ist besorgniserregend.
Dabei bietet die wissenschaftliche Kerntätigkeit grundsätzlich viel Positives: selbstbestimmtes Forschen und Lehren, Beschäftigung mit sozial relevanten Diskursen, internationaler Austausch und vieles mehr. Die Diskrepanz zwischen Utopie und Wirklichkeit des akademischen Arbeitens ist enorm.
Vor diesem Hintergrund hat der GfM-Vorstand 2015 die Kommission für gute Arbeit in der Wissenschaft ins Leben gerufen. Die Kommission besteht aus Mitgliedern aller Statusgruppen. Sie gibt Diskussionsimpulse innerhalb der Fachgesellschaft und schlägt konkrete Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Fach Medienwissenschaft vor.
Aktivitäten der Kommission:
- 2015 hat die Kommission eine Resolution verfasst, die von der Mitgliederversammlung der GfM mehrheitlich angenommen wurde und in der Zeitschrift für Medienwissenschaft, Heft 14, 2016, veröffentlicht wurde (Maja Figge, Guido Kirsten, Chris Tedjasukmana, Julia Zutavern). Resolution (PDF).
- In der Zeitschrift für Medienwissenschaft und deren Online-Ausgabe hat die Kommission die Rubrik „Für gute Arbeit in der Wissenschaft!“ initiiert (zur ZfM-Debattenseite).
- 2017 hat die Kommission eine Umfrage unter Doktorand*innen der Medienwissenschaft durchgeführt und ausgewertet (Julia Eckel & Maike Sarah Reinerth): Ergebnisse der Doktorand*innenbefragung (PDF)
- Auf der Grundlage der Doktorand*innen-Umfrage hat die Kommission einen Kodex für gute Arbeit in der Medienwissenschaft erarbeitet und 2017 von der Mitgliederversammlung der GfM beschließen lassen. Der Kodex kann als hochschulpolitische Richtlinie von medienwissenschaftlichen Einrichtungen verabschiedet werden, siehe hier: https://gfmedienwissenschaft.de/kodex.
Kodex für gute Arbeit in der Medienwissenschaft (PDF)
Infoblatt: Tipps zur Umsetzung des Kodex (PDF) - Die Kommission hat sich mit Initiativen anderer Fachgesellschaften vernetzt, und ist dem deutschlandweiten "Netzwerk für gute Arbeit in der Wissenschaft" (NGAWiss) beigetreten http://mittelbau.net
- 2020 hat die Kommission eine Stellungnahme zu guter Arbeit während der Corona-Pandemie verfasst (Tobias Conrad, Anne Ganzert, Stephan Packard, Maike Sarah Reinerth, Michaela Wünsch):
Gute Arbeit während der Corona-Pandemie (PDF) - Mit der Handreichung zur Berufbarkeit hat die Kommission ein Konzeptpapier vorgelegt, das konkrete Leitlinien für die professorale Berufbarkeit für das Fach Medienwissenschaft formuliert (Friedrich Balke, Tobias Conradi, Jakob Cyrkel, Judith Ellenbürger, Maja Figge, Anne Ganzert, Guido Kirsten, Kristina Köhler, Sandra Nuy, Stephan Packard, Maike Reinerth, Senat Siewert, Sven Stollfuß, Thomas Waitz, Michaela Wünsch):
Handreichung zur Berufbarkeit (PDF) - 2023 hat die Kommission Kommentare zur geplanten Novelle Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) verfasst:
Kommentar zur Novelle des WissZeitVG (PDF)
Stellungnahme zum neuen Referentenentwurf des WissZeitVG (PDF)
auf der Seite des BMBF - Bestandsaufnahme "Was kostet es, in der Wissenschaft zu arbeiten?" (2024): Wissenschaft muss eine*r sich leisten können. Denn vieles, was zur Ausübung des Berufs wie scheinbar selbstverständlich dazugehört, all das, was stillschweigend und manchmal auch explizit erwartet wird, kostet.
Die Umfrage ist abgeschlossen, Auswertung folgt.
Hier können Sie sich in den E-Mail-Verteiler der Kommission eintragen:
https://lists.ruhr-uni-bochum.de/mailman/listinfo/gutearbeit-gfm
Debattenbeiträge der Kommission werden regelmäßig in der Zeitschrift für Medienwissenschaft veröffentlicht.
Sprecher*innen: Christopher Lukman, Kathrin Peters, Michaela Wünsch gute-arbeit@gfmedienwissenschaft.de.
Wir danken allen ehemaligen Sprecher*innen für ihre Arbeit:
Tobias Conradi, Jakob Cyrkel, Maja Figge, Anne Ganzert, Guido Kirsten, Christian Köhler, Stephan Packard, Maike Sarah Reinerth, Chris Tedjasukmana, Julia Zutavern